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Baustellenbericht in der KERN-Zeitschrift

Erschienen irgendwann Anno 1980...

Grosszügiger Autobahnbau an der Elfenbeinküste

René Müller, Groupement d'Entreprises Suisses de Construction (GESCO), Abidjan

Die Republik Elfenbeinküste umfasst eine Fläche von 320'000 km2 und gehört(e) zu den politisch und wirtschaftlich stabilsten Ländern Afrikas. Von den 7,5 Millionen Einwohnern leben rund eine Million in der Hauptstadt Abidjan. Abidjan besitzt einen modernen Flughafen sowie einen grossen Hafen, der als Warenumschlagplatz auch für die beiden Nachbarländer Mali und Volta von grosser Bedeutung ist.

Die rasche Zunahme des Verkehrs erforderte den Ausbau der Hauptverkehrsstrassen. Im Zusammenhang mit der geplanten Verlegung des Regierungssitzes in die im Landesinnern gelegene Stadt Yamoussoukro wurde 1975 mit dem Bau der Autoroute du Nord begonnen. Diese grosszügig projektierte Autobahn soll Yamoussoukro mit der 250 km entfernten Hafenstadt Abidjan verbinden.

Projektierung

Verantwortlich für die gesamte Projektierung und die Bauausführung ist die schweizerische Unternehmergemeinschaft GESCO.

Das Projekt sieht zwei richtungsgetrennte Fahrbahnen von je 3,5 m Breite mit eher Standspur von 2,25 m Breite vor. Der aussergewöhnlich breite Grünstreifen (12m) zwischen den Fahrspuren leistet einen wichtigen Beitrag an die Sicherheit der Strasse. Die vorgeschriebenen Minimalradien von 1000 m und Maximalsteigungen von 3% garantieren einen hohen Fahrkomfort und ergeben als Richtlinie eine Ausbaugeschwindigkeit von 120 km/h. Mit besonderer Sorgfalt wurde die Entwässerung der Fahrbahnen projektiert, damit die Sicherheit der Strasse auch während den heftigen Regenfällen in der Regenzeit noch gewährleistet ist.

Ausführung

GESCO begann am Stadtrand von Abidjan im Vorort Yopougon mit dem ersten 60 km langen Teilstück, das bis nach Elibou fährt. Das ganze Teilstück und ein 8 km langer Anschluss nach Sikensi konnten im November 1979 nach vierjähriger Bauzeit termingerecht dem Verkehr übergeben werden.

Zur Zeit der Eröffnung des ersten Teilstückes waren die Arbeiten der zweiten Bauetappe von 53 km Länge bereits weit fortgeschritten. Mit der Fertigstellung des zweiten Teilstückes im Dezember 1981 werden bereits 114 km der 250 km zwischen Yamoussoukro und Abidjan auf der neuen Autobahn zurückgelegt werden können.

Schwierigkeiten beim Bau gab es bisher nur durch Regenfälle und durch schlechten Untergrund, der eine Verstärkung des Strassenunterbaus erforderte. Während der Regenzeit von Mitte Mai bis Mitte Juli werden die Bauarbeiten jeweils ganz eingestellt.

Absteckung

Als erstes wird die Strassenachse abgesteckt und alle 40 m markiert. Sie gibt die Richtung für die Rodungsmaschinen an, welche eine 80 bis 100 m breite Schneise ausholzen. Ungefähr alle 500 m sind Kontrollen der Absteckung an Polygonpunkten möglich. Die geforderte Absteckungsgenauigkeit wird mit dem

 verwendeten Instrumentarium Kern DKM2A mit aufgesetztem elektrooptischem Distanzmesser Kern DM501 leicht erreicht.

Nach der Rodung wird die Achse nochmals abgesteckt und alle 40 m nach beiden Seiten gut versichert.  Es folgen Terrainaufnahmen mit anschliessendem Setzen der Schüttungs- und Abtrags-Profile.

Nach Beendigung des Erdbaus werden Polygonpunkte im Mittelstreifen in Abständen von 300 m gesetzt. Von diesen Polygonpunkten aus wird alle 40 m ein Achspunkt abgesteckt, worauf eine Punktverdichtung auf 10 m Abstände erfolgt. Alle Achspunkte werden zudem durch ein Nivellement bestimmt, da die genauen Höhen für den Belag-Einbau benötigt werden.

Ungefähr 80 Ingenieure, Techniker und Gehilfen sind mit Vermessungsarbeiten im Zusammenhang mit dem Autobahnbau beschäftigt. Beim Baubeginn wurden mehrere Mess-Equipen gebildet, die nur für eine bestimmte Vermessungsaufgabe wie zum Beispiel für Terrainaufnahme, Absteckung und Verdichtung, Erdbau oder Verifikation eingesetzt werden.

Die seit Baubeginn verwendeten Kern Vermessungsinstrumente funktionierten unter teilweise extremen klimatischen Verhältnissen immer zu unserer vollen Zufriedenheit. An Kern Instrumenten stehen zwei DKM2A, zwei DK-RT und je ein Distanzmesser DM500 und DM501 im täglichen Einsatz.

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