Irak

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1981-1982 / Irak

 

RSBC/Losinger

Distribution and Power Transformer Plant Diala-Baqouba, Iraq

Diese Baustelle lag etwa 60km nördlich von Bagdad. Während dieser Zeit galt die Regierung von Sadam Hussein noch als West-freundlich und befand sich im Krieg mit dem Iran.

 

Da der gesamte Untergrund sehr weich ist, mussten vorgängig für jedes tragende Fundament der Transformatoren Fabrik bis zu 25, 14m lange Betonpfeiler eingerammt werden.

Am Anfang war von einer Gross-Baustelle nicht viel zu sehen... Das Gelände war einfach riesig!

 

Gleichzeitig wurden die Arbeitercamps (je eines für uns Europäer, die Japaner von der Bauleitung, die Philippinos und die ca. 500 Inder) angelegt.

 

Der Aushub wurde von den indischen Arbeitern von Hand mit Schaufel und Korb ausgeführt. Erst in einem späteren Zeitpunkt (als die Zeit bei den grossen 'Löchern' knapp wurde) wurden Bagger eingesetzt.

 

Als Subunternehmer hatte sich eine indische Firma 'qualifiziert'. Hier lernte ich, wie man mit wenig Personal einen je achtstündigen Dreischichtbetrieb aufrecht erhält... (oder es zumindest versucht).

 

Wenn immer möglich, wurde mit viel Personal und möglichst wenig Material gearbeitet...

Die indische Firma hatte als Sub-Unternehmer die ganzen Erd- und Betonarbeiten auszuführen. Wir waren als Generalunternehmer dem Bauherr gegenüber für alles verantwortlich, eine nicht immer einfache Aufgabe.

 

Da sich der Irak im Krieg befand, wurden  natürlich gute Schutzanlagen benötigt. (Nun, die Schweiz hat in dieser Beziehung Erfahrung - oder?). 

Ob hier der Beton noch durchpasst?

 

Auf diesen Schutz hätten wir eigentlich gerne verzichtet... aber rund um die entstehende Fabrik waren solche 'Geräte' installiert und rund um die Uhr auch besetzt...

 

Ein eindrückliches Schauspiel: Die erste ca. 25m hohe Stahlstütze wird gestellt.

Das Problem:
Irgend jemand muss den Kran ganz oben wieder abhängen. Noch nicht mal die Stahlbauer selbst, waren auf solche Jobs richtig scharf...

Und wer fährt den Kran wer?

Keine Angst ?

 

Ich habe selbst gesehen, wie die härtesten 'Kerle' nach einer 'strengen' Nacht nicht in der Lage waren, solche Arbeiten auszuführen - irgendwie verständlich - oder?

No Drinks - no Drugs - no Problem...

 

Irgendwie schön...

 

Auch die Bürogebäude wurden mit dieser Technologie gebaut. In einige der Löcher im Stahl wurden später Rohre eingezogen (Elektrisch, Wasser, Abwasser, etc.)

 

Die ganzen Stahlbauten wurden dann mit Spezialfarbe bemalt/gespritzt.

Wer immer einen solchen Job ausführen möchte, er solle schwindelfrei sein und eine gute Lunge haben...

 

Mit dem Baufortschritt wurde so eine Halle um die Andere aufgestellt und anschliessend mit Blechen verkleidet.

Insgesamt waren etwa 35 Gebäude zu erstellen.

 

Alle Strassen wurden armiert und betoniert, da hier später echt schwere 'Brummis' mit den fertigen Transformatoren herumkurven würden.

 

 

Sicherheit ist sehr wichtig und wurde von allen genau beachtet...


 
Gegen Ende des Jahres 1982 waren bereits grosse Teile Termingerecht fertiggestellt und die Bestückung der Fabrik mit den Maschinen konnte beginnen.

 

 

Für die Ausstattung der Fabrik war die Mitsubishi Corporation aus Japan verantwortlich. Dieser Oblag auch die Hauptverantwortung der Bauleitung.

 

Endlich war es soweit: Die ersten fertigen   Transformatoren verlassen die Fabrik und wir konnten alle wieder nach Hause fahren...

 
Natürlich haben wir im Irak nicht nur gearbeitet. Allerdings waren 6 Tage zu je mindesten 10 Stunden immer zu leisten. Es kam auch vor, dass man die halbe Nacht noch auf die indische Nachtschicht aufpassen durfte...

Auch Frauen wurden kennengelernt und geheiratet...

Mehr dazu vielleicht bei einem gemütlichen Bier!


 

 

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